Das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch (IRRBB) ist eine der zentralen Herausforderungen für die Banksteuerung. Die regulatorischen Anforderungen werden immer detaillierter, die Modelle immer komplexer.
Doch wie gelingt es, das IRRBB pragmatisch und wirksam zu steuern, ohne sich im Nebel von komplexen Modellen zu verlieren?
Die Grundlagen: NII vs. EVE
Net Interest Income (NII) betrachtet die Auswirkungen von Zinsänderungen auf die zukünftigen Zinserträge.
Economic Value of Equity (EVE) betrachtet die Auswirkungen auf den Barwert des Eigenkapitals.
Beide Perspektiven sind wichtig, aber sie erfordern unterschiedliche Steuerungsansätze.
Pragmatische NII-Steuerung
1. Zinsbindungsanalyse als Grundlage
Starten Sie mit einer einfachen Zinsbindungsanalyse. Erfassen Sie alle zinssensitiven Positionen und ordnen Sie sie nach ihrer Zinsbindungsdauer.
2. Szenarioanalyse statt Stresstests
Arbeiten Sie mit einfachen Szenarios: Was passiert bei +100bp, +200bp, -100bp? Diese Szenarien sind leicht verständlich und kommunizierbar.
3. Steuerung über Zinsbindungsfristen
Die einfachste Form der IRRBB-Steuerung erfolgt über die bewusste Gestaltung der Zinsbindungsfristen.
Was bleibt
IRRBB-Steuerung muss nicht komplex sein, um wirksam zu sein. Mit den richtigen Grundlagen, pragmatischen Ansätzen und einem strukturierten Vorgehen können Sie das Zinsänderungsrisiko effektiv steuern.